Trotz knapper Finanzen die Weichen für Zukunft gestellt

Von Martina Zieglwalner SB

Schömberg. Mit der einstimmigen Verabschiedung des Haushaltsplans für 2010 samt der Wirtschaftspläne der Eigenbetriebe Touristik und Kur sowie Wasserversorgung hat der Gemeinderat Schömberg wichtige Zukunftsinvestitionen auf den Weg gebracht. Obwohl kaum finanzieller Spielraum besteht, weist der Vermögenshaushalt 1,8 Millionen Euro für die Erweiterung des Gewerbegebiets Langenbrand aus. Zudem ist in der mittelfristigen Finanzplanung das Geld für den Umbau des Wellenbads in ein Naturerlebnisbad mit einer Sauna bereit gestellt.

Die wichtige Rolle dieser Projekte zog sich wie ein roter Faden durch die Reden der Fraktionsvorsitzenden, ebenso wie die Ablehnung, den Haushalt durch die Erhöhung von Gebühren und Steuern zu verbessern und die Bürger so in wirtschaftlich ohnehin schwierigen Zeiten noch mehr zu belasten.

Die Krise als Chance zu nutzen, um sich von alten Zöpfen zu verabschieden und mit Selbstvertrauen und der Umsetzung kreativer Ideen Schömbergs Platz in der Region weiter zu stärken, dafür machte sich Martin Hackenberg in Vertretung des CDU-Fraktionsvorsitzenden Joachim Zillinger stark. Um am Kurs der Haushaltskonsolidierung festzuhalten, seien die Ausgabenstrukturen zu hinterfragen. »Es darf keine Tabus geben, alles muss auf den Prüfstand.« Allerdings stehe die CDU zu den zentralen Zukunftsinvestitionen. Neben den Gewerbegebieten nannte Hackenberg die Sanierung von Straßen sowie Wasser- und Abwasserleitungen, den Bildungs- und Kinderbetreuungsbereich und die Anschaffung eines neuen Feuerwehrfahrzeugs. Zwingender denn je sei ein Konzept für den Betrieb des Kurhauses.

Ein Veranstaltungs- und Nutzungskonzept für das Kurhaus müsse der neue Marketingmanager Till Weigl in Angriff nehmen, betonte auch der SPD-Fraktionsvorsitzende Helmut Sperth, ebenso wie die seit Jahren zur Diskussion stehende Gründung der Marketinggesellschaft. Zudem seien Kooperationen mit den benachbarten Tourismusorten erforderlich. Überhaupt setzt die SPD auf ein aktives Standortmarketing, um gerade für die zwei neuen Baugebiete in Langenbrand junge Familien zu gewinnen. So schreibt Sperth auch der Betreuung und Bildung eine großen Stellenwert zu. Die Kosten für neue Räume des Kindergartens in Langenbrand und die Kleinkindbetreuung trage die SPD mit. Nun sei eine Gesamtplanung zu erarbeiten, um festzulegen, welche Betreuungsmodule es künftig in welcher Kindertageseinrichtung geben soll. Sinnvoll sei es, in das Notwendige zu investieren, »um Schömberg als Gemeinde zum Wohnen, Arbeiten und Erholen noch attraktiver zu machen«.

Viel Positives weise der Haushaltsplan auf, betonte Gerold Kraft, Fraktionsvorsitzender der Unabhängigen Wählervereinigung (UWV). listete beispielsweise die Sanierung der Bürgerhäuser, die energetische Optimierung der Straßenbeleuchtung oder die Investition in die Kindergärten. »Hier wollen wir unseren guten Ruf halten beziehungsweise noch ausbauen, auch im Hinblick auf den Wettbewerb um junge Familien.« Auch der Werkrealschule sicherte Kraft Unterstützung zu. Und er brachte ein von vielen lange ersehntes Projekt ins Spiel: »Leider ist auch in der mittelfristigen Finanzplanung bis 2013 keine Sporthalle zu finden, obwohl unsere Vereine, die eine tolle Arbeit leisten, sich diese so wünschen. Wir haben die Halle weiter auf der Agenda und hoffen, dass es eine Möglichkeit geben wird, sie zu realisieren.«

25.03.2010 - aktualisiert am 25.03.2010 18:51

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